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Ausgabe 26.03.2020

Allgemeine Verwaltung

Gedanken zum Coronavirus von Gemeindepräsident Beat Fischer

Liebe Grosswangerinnen und Grosswanger

Wer hätte das vor nur drei Wochen gedacht, ein Virus, das wahrscheinlich vor vier Monaten auf einem Markt in China das erste Mal auf einen Menschen übersprungen ist, hält die Welt in Atem. Unser gewohnter Tagesablauf und das Zusammenleben werden total umgekrempelt und eingeschränkt.

Die Kinder bleiben zuhause, wer kann, arbeitet von zu Hause aus, Geschäfte, Restaurants und viele Kleinbetriebe müssen ganz schliessen. Es ist ruhig geworden auf den Strassen, viele Leute haben Angst. Das Treffen mit Freunden und auch viele andere soziale Kontakte sind nicht mehr möglich. Kinder dürfen nur noch beschränkt auf den Spielplatz, sie dürfen ihre Grosseltern nicht mehr besuchen und bei Gspändli übernachten geht auch nicht mehr. Fussballspielen, Trainings, Proben oder einfach zusammen sein sind nicht mehr erlaubt. Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Vereinsfeste und so weiter sind ebenfalls untersagt. Sogar das Abschiednehmen von einem lieben Menschen ist nur noch im engsten Familienkreis möglich.

Viele Betriebe stehen still und bangen um ihre Existenz. So gut das Jahr begonnen hat und die Prognosen standen, alles hat sich in ein paar Tagen total verändert. Existenzen und Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Grenzen werden wieder dicht gemacht, der Globalisierungswahn der letzten Jahren wird arg in die Schranken gewiesen.

Ob all diesen Gegebenheiten könnte man verzagen und den Lebensmut aufgeben. Aber nein, trotz der räumlichen Distanz ist eine Herzlichkeit und ein Zusammenhalt entstanden. Auf einmal steht der Mitmensch wieder viel näher als auch schon. Freundlich lächelt man sich auf Distanz zu und wünscht sich gute Gesundheit. Hilfe wird organisiert und angeboten. Es gelten auf einmal andere Prioritäten. Ehemals so Wichtiges muss nun Grundsätzlichem Platz machen, es gelten andere, menschlichere Prioritäten. Die Gesellschaft kommt sich trotz grösserer physischer Distanz näher.
 
Auch die Behörden, vom Bundesrat bis hinunter auf Gemeindeebene geben ihr Bestes, um die Krise zu bewältigen. Es ist beeindruckend, wie der Bundesrat und seine Fachleute, insbesondere Herr Daniel Koch vom BAG, eine hervorragende Arbeit leisten. Unaufgeregt und sachlich wird informiert und agiert.

Es liegt an uns allen die Gebote und Empfehlungen strikte zu befolgen. Nur so kann eine rasend schnelle Verbreitung der Krankheit, ein kollabieren der Gesundheitsversorgung und ein kompletter Stillstand mit möglichen Versorgungs-Engpässen vermieden werden.

Der Gemeinderat Grosswangen nimmt die Lage und die Ängste der Leute sehr ernst. Ein Krisenstab wurde gebildet und hat seine Arbeit aufgenommen. Mit dem Flugblatt in allen Haushaltungen von Anfang dieser Woche wurde schon informiert und um Hilfe gebeten. Dies hat schon Wirkung gezeigt. Viele Einzelpersonen und auch Organisationen haben ihre Hilfe angeboten. Danke!

Schon Anfang letzter Woche mussten die Schulen geschlossen werden. Die Bildungskommission, die Schulleitung und die Lehrerinnen und Lehrer haben super reagiert und schnell die Möglichkeit geschaffen, dass die Lernenden zu Hause an ihrem Schulstoff arbeiten können. Ebenfalls können Tagesstrukturen und Betreuungsangebote weitergeführt werden.

Die Gemeindeverwaltung wurde so organisiert, dass es bei einer allfälligen Ansteckung von Mitarbeitenden nicht zu einem Totalausfall kommt.

Mein grosses Dankeschön und mein Respekt gilt allen, die sich in der jetzigen Situation auf jeder Ebene einsetzen. Besonders Menschen in Pflegeberufen sind gefordert und leisten hervorragendes. Auch in anderen Bereichen wird alles getan um die Grundversorgung und die Lebensmittelproduktion direkt oder indirekt aufrecht zu erhalten. Nicht zuletzt will ich allen danken, die so wertvolle Freiwilligenarbeit leisten.

Ich appelliere an euch alle, Alt und Jung: Nehmt die Lage ernst und haltet euch an die Anweisungen!

Es ist meine Überzeugung, dass wir gemeinsam diese Herausforderung stemmen und gestärkt aus dieser Krise herauskommen. Sicher wird das Leben nach der Pandemie nicht mehr dasselbe sein. Einiges wird sich verändern, der Zusammenhalt wird gestärkt, immaterielle Werte werden wichtiger sein und nicht zuletzt wird die ganze Globalisierung kritisch hinterfragt werden.

Wichtig: Wenn Sie Hilfe brauchen, wenden Sie sich bitte an uns (gemeinde@grosswangen.ch oder 041 984 28 89)!

Ich danke allen und wünsche viel Gesundheit; wir schaffen das!

Freundliche Grüsse

Beat Fischer
Gemeindepräsident